Eine eigene App auf den Markt zu bringen – für viele ein großer Wunsch. Dafür kann man entweder selbst Hand anlegen und die App programmieren oder die Erstellung in professionelle Hände geben. Unabhängig vom gewählten Weg gibt es wichtige Aspekte bei der App-Entwicklung zu berücksichtigen.
Verschiedene Arten der Entwicklung
Es gibt verschiedene Arten eine App zu entwickeln, ganz abhängig von den eigenen Fähigkeiten und ob man die App überhaupt selber entwickeln möchte:
Android
Für Android-Apps kommt die Sprache Java zum Einsatz. Zur Entwicklung dieser Apps sind drei spezielle Softwarelösungen erforderlich: Android Studio, welches als Framework dient, das Android Software Development Kit (SDK) und das Java Development Kit. Bei letzterem ist es besonders wichtig, immer die neueste Version zu verwenden, um optimale Ergebnisse zu erzielen.
iOS
Apps für iOS werden mit Objective-C oder Swift erstellt. Als Framework wird hier Xcode verwendet, ergänzt durch das iOS SDK, das zur Aktivierung von Xcode unerlässlich ist. Zudem benötigt man für die Nutzung des SDK einen Apple Computer, etwa einen iMac oder ein MacBook.
Web-App Programmierung
Web-Apps sind über den Webbrowser jedes Geräts zugänglich. Auch wenn man nicht unbedingt ein Profi sein muss, sind Vorkenntnisse von Vorteil. HTML5 ist dabei ideal für die Programmierung, aber auch JavaScript ist eine gute Wahl. Ein weiterer wichtiger Aspekt ist ein geeignetes Framework, das die Grundstruktur und den Programmierstandard für die Software festlegt. Der universelle Code der Web-App ist dabei ein großes Plus, da er auf allen Geräten und Betriebssystemen einsetzbar ist, ohne dass Anpassungen erforderlich sind.
Native App
Die Entwicklung von Native Apps erfordert die Programmierung spezifischer Apps für bestimmte Betriebssysteme. Dieser Prozess erfordert mehr Fachwissen, da jedes Betriebssystem spezielle Anforderungen stellt. Im Unterschied zu Web-Apps gibt es hier keinen universellen Code. Das bedeutet, die Programmiercodes müssen an das entsprechende Betriebssystem angepasst werden.
Hybride App-Programmierung
Die Entwicklung hybrider Apps vereint die Vorteile von Web-Apps und Native Apps. Sie werden plattformübergreifend programmiert, normalerweise in HTML5, mit einem universellen Code. Mithilfe von Frameworks können dem Code jedoch auch verschiedene native Java-Programmierschnittstellen (APIs) hinzugefügt werden. Dank dieser APIs kann die hybride App auf unterschiedlichste native Gerätefunktionen zugreifen, etwa die Kamera oder das Mikrofon. Zusätzlich wird dadurch der Webbrowser ausgeblendet, wodurch die Nutzung der hybriden App eher einer traditionellen App als einer Website ähnelt.
Simple-App Programmierung
Die sogenannte Simple-App-Programmierung oder der App-Baukasten ist der einfachste Weg zur eigenen App und erfordert kaum Vorkenntnisse. App-Baukästen sind so konzipiert, dass man am Anfang des neuen Projekts den Projektnamen eingeben und anschließend die Funktionen der App einrichten muss. Man benötigt keine Programmiersprachen wie HTML5, da App-Baukästen auf dem Drag and Drop-Prinzip basieren. So kann man einfach die gewünschten Funktionen auswählen und der App-Baukasten übernimmt die Programmierung im Hintergrund.
Trotzdem gibt es zwei Hauptnachteile: Die Beschränkung der App-Baukästen kann dazu führen, dass manche gewünschten Funktionen nicht verfügbar sind. Darüber hinaus sehen Apps aus dem gleichen Baukasten oft sehr ähnlich aus, da die Auswahl an Funktionen im Vergleich zur manuellen Programmierung begrenzt ist.
Agenturen für die App-Programmierung
App-Agenturen sind Experten in der Entwicklung von Apps. Um sicherzustellen, dass die App-Idee korrekt umgesetzt wird, ist es sinnvoll, eine solche Agentur zu beauftragen. Vorher sollten jedoch einige Fragen beachtet werden:
- Arbeiten die Programmierer lokal oder remote? Sollten sie im Ausland tätig sein, könnte dies darauf hinweisen, dass die Agentur spart, da ausländische Programmierer günstiger sind als lokale.
- Wie groß ist die Agentur? Bei einer sehr großen Agentur mit hunderten von Mitarbeitern besteht die Gefahr, dass ständiger Wechsel in der Projektleitung den App-Entwicklungsprozess verzögern könnte.
- Welche Technologien setzt die Agentur ein? Es ist wichtig, dass die Agentur moderne Software mit einer großen Community nutzt. Dies gibt die Gewissheit, dass die Software zuverlässig funktioniert.
- Wie hoch sind die Kosten für die App-Programmierung? Üblicherweise variieren die Kosten für die Entwicklung einer einfachen App zwischen 5.000 und 15.000 Euro, während komplexere Apps oder Spiele zwischen 50.000 und 150.000 Euro kosten können, wobei die Preise noch höher steigen können. Wenn die ausgewählte Agentur ein Angebot macht, das entweder sehr niedrig oder sehr hoch ist, sollte man vorsichtig sein: Bei sehr günstigen Angeboten sind oft versteckte Kosten enthalten, ebenso bei sehr detaillierten Angeboten.
Fazit
Es ist durchaus möglich, eine App auch ohne umfangreiche Kenntnisse selbst zu programmieren. Mit einigen Grundkenntnissen kann man sich trauen, eigenhändig zu programmieren, wofür allerdings verschiedene Software erforderlich ist und gegebenenfalls das Betriebssystem des jeweiligen Geräts berücksichtigt werden muss. Um ganz sicher zu sein, ist es empfehlenswert, eine App-Agentur zu beauftragen, wobei man bei der Auswahl der passenden Agentur aufmerksam sein sollte.